Manchen gelingt dies aber gar nicht, sondern sie werden eher unruhig und hibbelig. Funktioniert hier das autogene Training nicht? Dies kann verschiedene Ursachen haben:
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Autogenes Training gelingt nicht wegen Schmerzen
Wenn Sie Schmerzen empfinden, insbesondere stärkere Schmerzen, dann wird es Ihnen schwer fallen, sich auf das autogene Training einzulassen. Der Schmerz ist gerade in der Ruhe präsent und bohrt sich dann beinahe in das Bewusstsein. Wichtig ist daher, dass Sie eine Position finden, in welcher der Schmerz möglichst gering ist. Das bedeutet, dass Sie vielleicht nicht auf dem Rücken liegen, sondern auf der Seite oder dem Bauch – so wie sie schlafen würden. Bei Rückenproblemen ist es zudem hilfreich, sich etwas unter die Unterschenkel zu legen (Stufenlagerung). Sie können das autogene Training genauso im Sitzen durchführen. Es kommt nur darauf an, dass es für sie bequem ist; Vorschriften, welche genaue Körperhaltung Sie einnehmen sollten, gibt es nicht. Hilfreich ist es bei Schmerzen auch, mit der Atemübung zu beginnen, sich also genau auf die Atmung zu konzentrieren, denn dadurch wird die Aufmerksamkeit weg vom Schmerz gelenkt.Panikattacken und Angst beim autogenen Training
Patienten mit einer Panikstörung, die also Panikattacken erleben oder eine andere Angststörung (z.B. spezifische Phobien) haben, können sich häufig nicht gut auf das autogene Training einlassen, da sie auch beim Versuch der Entspannung Ängste erleben und diese Ängste deutlicher hervortreten als die Suggestionen des autogenen Trainings. Hier kann es hilfreich sein, stattdessen ein Entspannungsverfahren zu verwenden, das die Aufmerksamkeit auf konkret spürbare körperliche Erfahrungen richtet, wie etwa die Progressive Muskelrelaxation.Unruhe während des autogenen Trainings
Personen, die keine Angststörung haben, aber während des autogenen Trainings eher unruhig werden, sind meistens generell sehr unruhig und hibbelig. Dies sind meist Menschen, denen es ohnehin schwer fällt, ruhig zu sein und sich zu entspannen – sie wollen stattdessen immer etwas zu tun haben. Dies kann charakterlich besingt sein – dann war es schon immer so – oder man hat Sorgen und neigt dazu, über Probleme zu grübeln, wenn man gerade nicht beschäftigt ist. Aus meiner klinischen Praxis heraus habe ich die Erfahrung gemacht, dass beides nicht optimal ist.Wer von Natur aus hibbelig ist, neigt dazu, sich zu viel aufzuhalsen, weil er eigene körperliche oder psychische Grenzen nicht wahrnimmt und überschreitet – sich also überlastet. Wer ständig aktiv sein muss, um nicht zu viel nachzudenken, kommt meist nicht dazu, die zugrunde liegenden Probleme zu bearbeiten. Manchmal ist es gut, zu grübeln und über Probleme nachzudenken, weil die Anspannung und die Gefühle, die damit verbunden sind, mit jedem erneuten Nachdenken geringer werden. Irgendwann regt es einen nicht mehr auf, an bestimmte Dinge zu denken und dann muss man das Nachdenken auch nicht durch ständige Aktivität unterdrücken. Versuchen Sie also, beim autogenen Training auch am Ball zu bleiben. Hier sollten Sie weiter üben und werden sicherlich nach einigen Widerholungen auch Fortschritte bemerken. Lassen Sie Gedanken zu und unterdrücken Sie diese nicht.