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Andrea Augustin


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Samstag, 5. Dezember 2015

Dürfen auch Christen autogenes Training machen?

In Rahmen meiner klinischen Tätigkeit unterhielt ich mich vor einigen Wochen mit einer Klientin, die nicht am autogenen Training teilnehmen wollte, da sie Christ sei und daher ein Problem mit dieser Methode habe. Ich habe sie natürlich nicht zur Teilnahme „gezwungen“, möchte dies aber als Anlass nehmen, meinen Standpunkt zu der Frage, ob Christen autogenes Training durchführen „sollten“ oder ob sich dies aus meiner Sicht für Christen „verbietet“, mitteilen.

Was ist eigentlich dieses autogene Training?

Autogenes Training ist ein häufig angewandtes und gerade in der Psychologe bekanntes Entspannungsverfahren. Das Training basiert auf Autosuggestionen - man versucht sich also selbst etwas vorzustellen oder oder sein Denken und Fühlen zu beeinflussen. Das geschieht beim autogenen Training etwa durch das innere Wiederholen der Sätze "Meine Arme sind schwer". Das Verfahren wurde vom Psychiater Johannes Heinrich Schulz entwickelt.

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Autogenes Training, Yoga und Buddhismus

Eine häufig geäußerte Kritik am autogenen Training ist, dass die Methode ihre Wurzeln in der indischen Yogalehre oder anderen fernöstlichen Religionen hat, etwa im Buddhismus. Tatsächlich gibt es in diesen Religionen auch Methoden der Entspannung, etwa die Meditation. Der Zen-Buddhismus kennt verschiedene Übungen, um etwa Erleuchtung zu erlangen (was immer das ist), sich mit seiner Umgebung vereint zu erleben oder lange an nichts zu denken.

Das Autogene Training sollte aber unabhängig von religiösen Ideen sein. Grundlage ist das Wirken der Vorstellungskraft. Wenn man sich beispielsweise vorstellt, man würde beherzt in eine saftige Zitrone beißen, dann läuft manchen tatsächlich das Wasser im Mund zusammen. Gedanken und Vorstellungen können also tatsächlich auch körperliche Veränderungen hervorrufen. Daran finde ich nichts Okkultes.

Neben den bekannten Übungen (Arme werden schwer usw.) im autogenen Training gibt es auch Übungen der Oberstufe, etwa dass man bestimmte Gefühle hervorholen will oder Gegenstände vor dem geistigen Auge erscheinen lassen will. Das können auch Fantasiereisen sein, beispielsweise dass man sich vorstellt, man würde auf den Meeresgrund reisen, eine Farbe vor sich sehen usw. Ebenso könnte man bestimmte Formeln mit hineinnehmen, etwa „Ich fühle mich gut“. Solche Techniken erinnern etwas an Meditation, aber sie haben ein anderes Ziel und keine religiöse Bedeutung. Es geht nicht darum, eine Erleuchtung zu suchen oder Götter anzubeten, sondern nur um Entspannung, Beruhigung, Herunterkommen, Aufmerksamkeit und das Erzeugen angenehmer Gefühle.

Man nutzt die eigene Vorstellungskraft

In manchen Quellen werden diese Techniken als Methoden beschrieben, um mit Geistern Kontakt aufzunehmen. Dem stimme ich persönlich nicht zu und diese Interpretation halte ich auch für falsch. Sich - in der Oberstufe des autogenen Trainings - Farben und Gegenstände innerlich vorzustellen hat nichts mit Okkultismus zu tun. Dass man sich innerlich Dinge vorstellt, ist aus meiner Sicht etwas vollkommen Alltägliches. Sie stellen sich etwa vor, was Sie abends machen und sehen sich in Gedanken bei einem leckeren Abendessen oder Sie stellen sich, wenn jemand eine lustige Begebenheit erzählt, vor, wie diese ausgesehen haben mag. In Gedanken (man könnte auch sagen vor dem inneren Auge) wird ein Bild erzeugt. In Wahrheit gibt es natürlich kein inneres Auge, sondern die Bilder entstehen im Gehirn. Meistens haben diese Vorstellungen aber eines gemeinsam - sie sind nicht sehr genau. Sie sehen also innerlich nur eine grobe Szene und schweifen schnell wieder ab. Im Zuge des autogenen Trainings übt man das Vorstellen häufiger und stellt sich konkrete Dinge vor. Je öfter man übt, desto besser klappt das.

Keine Trance und keine Selbstvergötterung

Wer autogenes Training ausprobiert, wird merken, dass man da auch keinen andern Bewusstseinszustand erreicht. Man wird ruhiger und manche fühlen vielleicht tatsächlich die Schwere in den Armen und den Beinen, wenn sie die Schwere-Suggestion anwenden. Aber man ist nicht "weg", man ist nicht in einer anderen Ebene oder in Ekstase oder ähnliches. Man ist ruhiger und vielleicht fühlt es sich ein wenig so an, als würde man langsam einnicken. Man bekommt auch noch Dinge um sich herum mit und wenn man wöllte, könnte man auch jederzeit wieder aufstehen.

Ein weiterer Kritikpunkt, von dem ich gelesen habe, ist die Selbstbezogenheit beim autogenen Training. es geht darum, sich selbst zu entspannen und, wenn man besondere Suggestionen ("Ich fühle mich gut" usw.) nutzt, sich selbst bei Problemen zu helfen. Ich habe erst nicht ganz verstanden, was daran schlimm sein soll. Es gibt wohl die Annahme, dass dadurch Menschen versuchen, Gott in sich selbst zu entdecken und dass die eigene Person dann den Platz Gottes einnehmen würde, was mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen wäre. Man würde sich selbst für göttlich halten und für vollkommen.

Mir erscheint das eine weit hergeholte Interpretation. Ja, man versucht sich beim autogenen Training selbst zu helfen, damit man ruhiger wird oder sich besser fühlt. Mit Vollkommenheit und "sich selbst für Gott halten" hat das aber wenig zu tun. Vollkommen wird man durch das autogene Training nicht und das ist auch nicht das Ansinnen des Verfahrens. Dass man versucht, sich damit selbst zu helfen, erachte ich nicht als verwerflich, denn mit zahllosen anderen Tätigkeiten im Alltag versuchen wir uns immer wieder selbst zu helfen. Jeder Heimwerker hilft sich selbst und Sie schalten ja auch Ihren Fernseher an und erwarten nicht, dass da eine Macht wirkt, die das Anschalten für Sie übernimmt.


Das ist nicht gleichbedeutend damit, dass jemand sich für Gott hält. Und warum sollte Gott dem Menschen nicht die Fähigkeit gegeben haben, kleine Probleme auch mal selbst zu lösen? Massive Ängste und Panikattacken bekommt man mit autogenem Training ohnehin nicht weg.

Autogenes Training macht nicht passiv

Das autogene Training schafft auch keinen Trancezustand, in welchem man passiv und kritikunfähig wird. Sie sind ja in Gedanken noch da, wie beschrieben – Sie sind nicht „weg“ (wo auch immer das „weg“ sein sollte). Und ich erlebe auch immer wieder bei meinen Patienten, dass diese nicht passiv und kritiklos sind. Das Abschalten fällt vielen schwer und gelingt auch oft nicht. Man wird also nicht ein einen Zustand der Sorgenfreiheit versetzt, sondern hat weiterhin Gedanken, die gerade nicht zum autogenen Training passen, kann aber vielleicht anders mit diesen umgehen.

Man kann Menschen während des autogenen Trainings auch nicht alles Mögliche einreden. Das scheitert ja schon an der Grundstufe. Nur wenige spüren wirklich die Schwere in den Armen und Beinen, sondern fühlen sich einfach nur ruhiger. Wenn ich dann sagen würde: „Und nun verraten Sie mir Ihren PIN-Code und geben mir Ihre Bankkarte“ würde auch keiner meiner Patienten zu seiner Handtasche laufen und dies tun. Menschen, die beim Liegen oder Sitzen Schmerzen haben, spüren diese dennoch, deswegen ist es ja so wichtig, Teilnehmer beim autogenen Training so bequem wie möglich zu lagern. Wenn in der Gruppentherapie einer schnarcht, merken das die anderen oft und schauen dann belustigt oder müssen sich ein Lachen verkneifen. Das sieht alles nicht nach Trance und Kritiklosigkeit aus.

Fazit – als Christ autogenes Training machen

Ich sehe insgesamt kein Problem für Christen, autogenes Training anzuwenden. Das autogene Training ist aus meiner Sicht keine okkulte Methode und hat nichts mit magischen Steinen, Kartenlegen oder Geisterbeschwörung zu tun. Wer sich dennoch unsicher ist oder sich dabei komisch fühlt, kann aber auch auf das Training verzichten. Man sollte nichts tun, wobei man sich unwohl fühlt.

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Psychologen – sind das nicht diese komischen Menschen, die selbst ein wenig verrückt sind? Und was machen Psychologen eigentlich? Die Psychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten. In dieser Wissenschaft geht es also darum, aus welchen Gründen Personen so sind, wie sie sind. Was prägt das Verhalten? Was leitet das Handeln? Wie entstehen Gefühle? Wie kann man Empfindungen oder Verhaltensweisen beeinflussen?

Auch psychische Störungen spielen eine Rolle in der Psychologie. Eine Störung meint eine deutliche Abweichung vom normalen Verhalten. Der Begriff „Normalität“ ist natürlich dehnbar. Was ist normal und ab wann gilt jemand als „gestört“? Und ist das nicht ganz schön gemein, jemanden als „gestört“ zu bezeichnen? Ob eine psychische Störung vorliegt, wird anhand bestimmter Diagnostik-Manuale festgelegt. Dies sind etwa die ICD oder das DSM.

In diesen Manualen sind die Kriterien von „Störungen“ aufgelistet und Ärzte sowie Psychologen orientieren sich daran, wenn sie eine Person und deren psychische Probleme beschreiben. Auch die Therapie wird anhand dieser Beschreibungen ausgewählt. Ein wesentlicher Grundsatz zur Beurteilung ist dabei, ob eine Besonderheit im Verhalten und Erleben eine wirkliche Beeinträchtigung ist und jemanden in der Lebensführung behindert und ob der Betroffene sich selbst sowie andere gefährdet.

Darüber hinaus kann es viele andere Gründe geben, weshalb sich Personen an einen Psychologen wenden oder eine psychologische Beratung suchen. Die Beratung ist keine Therapie, sie kann keine Störungen „beheben“ oder „therapieren“, aber dennoch eine Hilfe darstellen. Denn nicht immer muss es sich um eine diagnostizierbare psychische Störung handeln. Das können Lebenskrisen sein, Paarprobleme, Probleme in der Familie und Sorgen, Ängste sowie belastende Gedanken und Gefühle. Das Ende einer Beziehung geht etwa mit persönlichen Belastungen einher, ist aber für sich genommen keine psychische Störung. Auch für diese Fälle ist die psychologische Beratung gedacht.

Wenn Sie sich an einen Psychologen wenden, dann haben Sie gewisse Erwartungen an diesen. Vielleicht kennen Sie Psychologen aus Filmen oder waren schon einmal bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten in Behandlung. Vielleicht erhoffen Sie sich eine einfache Lösung Ihrer psychischen Probleme oder einen entscheidenden Tipp, der alles verändert. So einfach ist es aber häufig nicht.

Wenn sich über Jahre hinweg Probleme angesammelt haben oder psychische Belastungen schon seit längerem bestehen, dann ist es nicht einfach, diese zu überwinden. Schließlich arrangieren Sie sich mit diesen Problemsituationen, stellen sich auf diese ein und auch Ihr Umfeld lebt mit der Problematik. Selbst wenn Sie weiterhin den Wunsch haben, Ihr Leben zu verändern, sind es alte Gewohnheiten und eingeschliffene Verhaltensweisen, die es schwer machen, auf einmal ganz anders zu handeln.

Bei akuten Problemen, etwa Konflikten in der Beziehung, bei denen Sie eine Paarberatung suchen, oder bei Streitigkeiten in der Familie, Krisen und plötzlichen Schwierigkeiten, spielt die Vergangenheit ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch wenn Probleme scheinbar plötzlich auftauchen, haben diese sich oft indirekt angekündigt, es haben sich Belastungen angestaut und irgendwann lief das Fass sprichwörtlich über.

Diese Probleme können Sie mit Hilfe einer psychologischen Beratung angehen und versuchen, Ihr Leben positiv zu verändern. Oft ist dies aber ein langer Weg und das Ergebnis sieht manchmal anders aus als Sie es sich vorgestellt haben.


Darüber hinaus fasst das Online-Angebot zahlreiche Informationen zu Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Problemen zusammen.

Die psychologische Online-Beratung auf dieser Seite ist ein kostenloses Angebot; d.h. Sie können mir Ihr Anliegen per Mail schreiben und müssen dafür nichts bezahlen. Die psychologische Hilfe biete ich deswegen kostenfrei an, weil diese Beratung über die Werbeanzeigen auf der Webseite finanziert wird.

Sie suchen nach einer Möglichkeit, einem Psychologen kostenlos Fragen zu stellen oder die Meinung eines Psychologen zu Ihren Probleme einzuholen? Mein Angebot der psychologischen Hilfe bietet Ihnen eine kostenlose Online-Beratung. Egal, ob Sie Partnerschaftsprobleme oder Schwierigkeiten im Job haben, ob sie sich den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen fühlen oder sich Sorgen um Angehörige sowie Freunde machen - die "psychologische Hilfe online" ist eine Anlaufstelle für Ihre Fragen oder Anliegen.

Als Diplom-Psychologe beschäftige ich mich mit zahlreichen psychischen Probleme, die durch Belastungssituationen oder psychische Störungen entstehen. Im klinischen Alltag beurteile ich eventuelle Störungsbilder, gebe Empfehlungen und führe beratende Gespräche durch. Auch die Themen Stressbewältigung oder Umgang mit Schmerzen spiele dabei eine Rolle.

Als Seminarleiter für die Progressive Muskelrelexation (PMR) und das autogene Training (AT) leite ich Entspannungsseminare und vermittle Techniken zum Umgang mit Unruhe und alltäglichen Belastungen.

Im Bereich Neuropsychologie teste ich kognitive Fähigkeiten, wie etwa die Konzentration oder die Merkfähigkeit, um Rückschlüsse auf Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit zu ziehen.

Diese Inhalte können auch Themen eine psychologischen Beratung sein, die ich online anbiete. Eine richtige Therapie ist online nicht möglich, aber manchmal reicht es schon, einige Fragen zu klären oder die Meinung eines Psychologen zu Problemen einzuholen.

Nicht immer lassen sich psychische Probleme oder Belastungen einfach beseitigen. Viele Schwierigkeiten prägen auch das Leben oder treten immer wieder auf. Entscheidend ist es, wie Sie mit diesen Schwierigkeiten umgehen. Stress oder Belastungen gehören zum Leben dazu - leider. Manchmal ist es nicht leicht, dennoch seinen Verpflichtungen nachzukommen oder den Alltag zu genießen. Das Angebot der psychologischen Hilfe online soll Sie dabei unterstützen, die richtigen Ansatzpunkte zu finden, mit Ihren Problemen besser umzugehen.