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Montag, 10. Oktober 2016

Wie Ihnen die Trennung leichter fällt und wie Sie es schaffen, sich zu trennen

Sie können sich nicht von Ihrem Partner trennen? Manchmal ist es schwer, eine Beziehung zu beenden. Auch wenn das Bewusstsein da ist, dass diese Partnerschaft inzwischen keine wirkliche Zweisamkeit mehr bietet, fällt es einigen Menschen sehr schwer, tatsächlich einen Schlussstrich zu ziehen. Dahinter können verschiedene Ursachen stehen. Vielleicht denken Sie, dass Sie ohne den aktuellen Partner alleine sein werden und fürchten, nie wieder jemanden zu finden, der das Leben mit Ihnen teilt. Vielleicht haben Sie sich mit der Rolle der unterdrückten Ehefrau, der Geliebten oder der Hingehaltenen abgefunden. Letztlich steckt dahinter eine gewisse Abhängigkeit, die ähnlich wie bei einem Alkoholiker oder Drogenabhängigen dazu führen kann, dass Sie immer wieder bei Ihrer "Droge" - dem Partner - verharren. Vielleicht spüren Sie auch Ängste bei dem Gedanken, ohne den aktuellen Partner zu sein.

Warum können Sie sich nicht trennen?

Ursache der Abhängigkeit, die Sie an einer desolaten Beziehung festhalten lässt, ist die Unvollständigkeit, die Sie ohne Ihren Partner spüren. Sie fühlen sich allein nicht wohl und benötigen jemanden, der Sie gewissermaßen vervollständigt. Ebenso können Glaubenssätze eine wichtige Rolle spielen. Dies sind Wertvorstellungen, die Ihnen etwa durch die Erziehung vermittelt wurden, beispielsweise dass Frauen sich nicht trennen sollten oder dass es eine Schande sei, alleine und ohne Partner zu leben. Haben Sie als Kind nicht genug Zuneigung durch die Eltern erfahren, dann fehlt Ihnen das Grundvertrauen in die Welt. Dies meint, dass Ihnen das Vertrauen darin fehlt, von anderen Hilfe zu erhalten oder wieder einen Partner zu finden. Zudem sehnen Sie sich nach Zuwendung, die Sie trotz vieler negativer Erlebnisse zunächst bei den Eltern gesucht haben und später, im Erwachsenenalter, von einem Partner erhalten möchten.


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Freunde helfen bei der Trennung

Ein Netzwerk von Freunden und Bekannten, die Ihnen Unterstützung bieten und Ihnen auch Aufmerksamkeit schenken, kann bei der Trennung helfen. Häufig fällt es gerade dann schwer, wenn dieses Netzwerk kaum vorhanden ist und Sie den Eindruck haben, außer Ihren Partner keinen Menschen wirklich zu kennen oder sich auf niemanden verlassen zu können. Sie erleben dann den Partner als einzige wirkliche Bezugsperson. Bauen Sie daher Kontakte zu anderen auf und intensivieren Sie diese, um auf das Netzwerk an Freunden zurückgreifen zu können. Ein erster Schritt kann es auch sein, einen Verein oder Sportkurs zu besuchen, um darüber regelmäßige Kontakte zu anderen zu pflegen.

Ihre eigenen Bedürfnisse wieder wahrnehmen

Wenn Sie nach negativen Vorkommnissen an eine Trennung denken, dann kann es so scheinen, als wüssten Sie gar nicht, was Sie wirklich möchten. Als sei der Wunsch nach einer Trennung wieder schwächer und es erscheint plötzlich bequemer, in der Beziehung zu verharren. Lernen Sie daher wieder, Ihre eigenen Wünsche wahrzunehmen. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse. Dazu sollten Sie sich jeden Tag einige Minuten zeit nehmen und in einem ungestörten Moment genau auf Ihre Gedanken achten. Fragen Sie sich, was Sie in diesem Moment wollen, wonach ein Verlangen vorhanden ist. Diese Wünsche können sich durchaus auch widersprechen. Wenn Sie dadurch wieder Zugang zu Ihren Wünschen und Bedürfnissen erlangen, ist ein wichtiger Schritt getan.

Ein Tagebuch hilft bei der Trennung

Schreiben Sie Tagebuch und notieren Sie darin Ihre Erlebnisse in der Beziehung. Dies kann sehr hilfreich sein, um eine realistische Sicht der Paarbeziehung zu erhalten und sich nicht alles wieder in guten Momenten schön zu reden. Schreiben Sie in dieses Tagebuch, welche Erlebnisse Sie mit Ihrem Partner haben und notieren Sie auch die damit verbundenen Emotionen. Wenn Sie das Tagebuch dann lesen, werden Sie an diese Emotionen erinnert, die Sie zur Trennung bestärken. Vielleicht erkennen Sie auch charakteristische Muster, die sich ständig wiederholen.

Schuldgefühle bei der Trennung überwinden

Vielleicht hat Ihr Partner auch viel für Sie getan oder hält Ihnen dies immer wieder vor. Sie fühlen sich dann schuldig beim Gedanken sich zu trennen, weil Sie dies dem Partner nicht antun möchten oder sich ihm gegenüber verpflichtet fühlen. Versuchen Sie, Ihre Sichtweise zu verändern. Sie haben vermutlich auch einiges in die Beziehung investiert und versucht, die Beziehung weiter aufrechtzuerhalten. Eine Partnerschaft fortzuführen, obwohl Sie diese nicht mehr möchten, ist auch eine große Leistung. Sie sind daher dem Partner nichts schuldig und tun ihm auch nichts an, wenn Sie sich trennen. Langfristig betrachtet nützt es Ihrem Partner nichts, wenn Sie bei ihm bleiben, denn er wird merken, dass Sie nicht zufrieden sind. Auch wenn der andere etwas für Sie aufgegeben hat, kann er nicht von Ihnen verlangen, dass Sie in einer Beziehung, die Sie unglücklich macht, bleiben müssen. Wenn er dies dennoch fordert, dann meint er es nicht gut mit Ihnen und sieht Sie eher als seinen Besitz an. Wenn dies der Fall ist, dann gibt es keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, denn dann empfindet der Partner für Sie ohnehin keine wirkliche Liebe. Zudem hat Ihr Partner in der Zeit vor Ihrer Beziehung gelebt und den Alltag bewältigt. Warum sollte ihm dies nach dem Ende der Partnerschaft nicht mehr gelingen?

Muss Ihnen Ihr Partner leid tun?

Wenn Sie die Beziehung selbst beenden, dann ermöglichen Sie auch Ihrem Partner, einen neuen Menschen kennenzulernen. Denn wenn Sie weiterhin in der Beziehung bleiben, dann werden Sie beide nicht glücklich. Trennen Sie sich jedoch, dann hat der andere die Chance, nach einem Schock und einer Phase der Trauer, ein neues Leben mit einem neuen Partner zu beginnen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie durch das Verharren in der Beziehung auch dazu beitragen, dass Ihr Partner weiterhin in einer unglücklichen Beziehung bleiben muss. Haben Sie also große Vorbehalte sich zu trennen, weil Ihnen Ihr Partner leid tut, dann denken Sie daran, dass Sie ihm einen Gefallen damit tun können, die Beziehung zu beenden und ihm dadurch später ein Leben mit einem anderen Menschen, der besser zu ihm passt, ermöglichen.

Sich aus finanziellen Gründen nicht trennen?

Finanzielle Gründe können eine Ursache dafür sein, dass Sie in einer Beziehung bleiben. Sie haben sich etwas gemeinsam aufgebaut. Vielleicht ein gemeinsames Haus, Kredite oder andere Güter, die Sie gemeinsam erworben haben. Durch eine Trennung verlieren Sie einen Teil des gemeinsam Aufgebauten, was sicherlich bedauerlich ist. Aber auch hier gilt, dass es auch ein Leben vor dem gemeinsamen Haus und vor den Investitionen gab, die Sie in der Partnerschaft getätigt haben. Warum sollte es also kein Leben danach geben? Sie verlieren etwas, das kann schmerzhaft sein. Aber Sie gewinnen auch so viel, wenn Sie sich von der Last der unglücklichen Beziehung befreien. Lassen Sie eine Haus oder andere Güter nicht über Ihr Leben bestimmen.

Ängste vor der Trennung neu überdenken

Wenn Sie das Gefühl haben, sich nicht trennen zu können, dann versuchen Sie herauszufinden, warum Sie so empfinden. Was wollen Sie vermeiden, indem Sie die Beziehung fortsetzen? Wovor fürchten Sie sich? Nutzen Sie diese Fragen als Wegweiser, um Ihre Gefühle zu ergründen. Fragen Sie sich dann in einem nächsten Schritt, ob die Befürchtungen wirklich realistisch sind? Wäre es wirklich eine Katastrophe, sich zu trennen? Würden Ihre Ängste dann tatsächlich wahr werden? Wie können Sie verhindern, dass die Befürchtungen wirklich eintreffen und was könnten Sie dann tun? Und selbst wenn sich einige Ängste erfüllen sollten, kann das Leben danach nicht dennoch weitergehen? So finden Sie heraus, was Sie brauchen, um einen Schlussstrich unter die Beziehung machen zu können.

Gewohntes verlassen und neue Aufgaben übernehmen

Gewöhnung ist eine mächtige Kraft und gerade die Gewöhnung an bestimmte Umstände lässt Menschen davor zurückschrecken, notwendige Veränderungen zu vollziehen. In der Beziehung wissen Sie, woran Sie sind. Sie ärgern sich über vieles, fühlen sich verletzt, aber Sie kennen all das bereits und finden einen Weg, trotz Streitigkeiten und Demütigungen weiter vor sich hin zu leben. Eine Trennung erfordert Veränderungen und reißt Sie aus dieser Bequemlichkeit heraus. Vielleicht müssen Sie dann Aufgaben selbst übernehmen, die vorher immer Ihr Partner erledigt hat, etwa das Organisieren von Dingen oder die Steuererklärung. Sie müssten dann Ihre Zweckgemeinschaft aufgeben. Es macht Angst, darüber nachzudenken, wie ein Leben aussieht, das diese Sicherheiten nicht mehr bietet. Es ist aber nicht unmöglich, sich auf Neues einzustellen. Sie können lernen, Aufgaben Ihres Partner selbst zu erledigen und nicht mehr auf ihn angewiesen zu sein. Wenn es etwas gibt, dass Ihr Partner in der Beziehung stets übernommen hat, dann eignen Sie sich das Wissen darüber an, wie Sie dies zukünftig selbst abarbeiten können. Dies nimmt Ihnen Befürchtungen in Bezug auf die Trennung und bedeutet einen ersten Schritt weg von der Gewohnheit.

Vorher überlegen, was Sie bei der Trennung sagen wollen

Bereiten Sie sich auf die Trennung vor. Wenn Sie die Beziehung von Angesicht zu Angesicht beenden möchten, dann überlegen Sie sich vorher, was Sie sagen wollen und welche Worte Sie verwenden möchten. Schreiben Sie diese Worte auf und denken Sie erneut über das Geschriebene nach, als wöllten Sie ein kleines Drehbuch verfassen. Versuchen Sie nicht, Ihren Partner zu trösten. Wenn ihn die Trennung unerwartet trifft, dann wird er schockiert sein. Aber auch das gehört zum Leben dazu. Im Moment des Schocks kann er ohnehin nicht viel aufnehmen, sodass lange Erklärungen nicht hilfreich wären. Er wird den Schock überwinden.

Sich in einer gewalttätigen Beziehung trennen

Wenn Ihr Partner Ihnen gegenüber Gewalt androht oder diese sogar ausübt, dann sollten Sie keine Rücksicht auf ihn nehmen. In diesem Fall wäre ein klärendes Gespräch vermutlich nicht möglich. Darum sollten Sie darüber nachdenken, zunächst eine sichere Entfernung zum Partner herzustellen (z.B. „abhauen“, wenn dieser gerade nicht da ist) und sich auf diese Weise zu trennen. Lassen Sie anschließend von Freunden, Familienmitgliedern oder auch behördlicher Hilfe Ihre Sachen aus der ehemals gemeinsamen Wohnung abholen.