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Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tipps zur Aggressionsbewältigung

Sport: Eine gute Möglichkeit, ausgeglichener zu werden und sich nicht so schnell in Aggressionen hineinzusteigern, ist körperliche Aktivität. Beim Sport werden Aggressionen abgebaut und die körperliche Anstrengung wirkt der Wut entgegen. Zudem haben viele dann, wenn Sie wütend sind, den Impuls, etwas zu werfen oder die Wut in irgendeiner Weise körperlich auszuagieren. Beim Sport wird genau diesem Bedürfnis Rechnung getragen. Gerade Sport, bei dem es um Wettbewerb geht, kann Aggressionen reduzieren, denn Sie sind stolz auf Ihre sportliche Leistung und können nachher besser zur Ruhe kommen.


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Selbstwertgefühl stärken: Manchmal geschieht Aggression auch aus gekränktem Stolz heraus. Vielleicht hat Sie etwas verletzt, Sie fühlen Sich gekränkt oder nicht ernst genommen und das kratzt am Selbstbewusstsein. Sie fühlen sich klein. Wenn Sie durch aggressives Verhalten und Wut andere einschüchtern, dann spüren Sie innerlich einen kleinen Triumph. Sie konnten sich behaupten und es scheint Ihnen besser zu gehen, denn wer andere einschüchtern kann, ist ja nicht mehr klein. Das Gefühl der Macht scheint Ihrem Selbstbewusstsein wieder gut zu tun. Damit Sie das zukünftig nicht mehr brauchen, sollten Sie Ihr Selbstbewusstsein auf anderem Wege aufbauen. Was stört Sie im Leben? Was sind die Dinge, wegen derer Sie sich klein fühlen? Wenn Sie Ursachen für das geringe Selbstbewusstsein finden, dann arbeiten Sie an diesen. Hier kann es helfen, gezielt auf andere Menschen zuzugehen, neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, denn diese stärken das Selbst ebenso. Wer schüchtern ist und sich nicht so richtig traut, andere anzusprechen, kann dies schrittweise üben, indem er sich gezielt vornimmt, Fremde etwas zu fragen. Mit der Zeit wird dies leichter und die Schüchternheit geht weg. Dadurch ist der Weg für neue positive Kontakte und Freundschaften gebahnt.

Vorstufen erkennen: Aggression ist seine sehr starke Aufregung und auch wenn es manchmal so scheint, als wäre die Wut plötzlich da, so steigert Sie sich in Wahrheit stückweise. Sie können dies mit einer Treppe vergleichen. In manchen Situationen, die Sie als frustrierend erleben, steigen Sie Stufe für Stufe die sinnbildliche Treppe der Wut hinauf, bis Sie oben angekommen sind, die Wut maximal wird und Sie vielleicht ausrasten. Dass viele dennoch denken, die Aggression sei einfach so da, plötzlich und ohne Vorwarnung, legt daran, dass die innere Sensibilität für die Vorstufen der Wut fehlt. Viele merken es nicht, wenn Sie nur ein wenig ärgerlich oder frustriert sind, sondern spüren erst starke Wut. Daher kann Achtsamkeit helfen. Dies meint, dass Sie lernen, mehr auf Ihre Gefühle zu achten und zu spüren, wie es Ihnen gerade geht und wie sich Ihr Körper anfühlt. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, über Ihre inneren Empfindungen nachzudenken. Spüren Sie etwa, wie sich Ihre Füße und die Beine anfühlen. Spüren Sie, wie Ihr Herz schlägt oder wie der Atem fließt. Achten Sie auf Ihren Körper, um in Zukunft auch schon leichte Unruhe wahrzunehmen und gegensteuern zu können, bevor Sie wirklich aggressiv werden.

Äußerungen kontrollieren: Aggression zeigt sich nicht nur in Aufregung und körperlicher Wut, sondern auch in Äußerungen. Wer wütend ist, sagt manchmal Dinge, die er später bereut. In einer Konfliktsituation kann es daher helfen, die eigenen Aussagen bewusst zu kontrollieren und erst einmal zu warten, bis der andere ausgesprochen hat. Auch dann sollten Sie erst einmal überlegen, ob Ihre Wut in dem Moment gerechtfertigt ist, ob der andere beispielsweise wirklich mit Absicht etwas Schlechtes über Sie sagt oder ob Sie nur falsch interpretieren. Um sich besser zusammenzureißen und nicht unbedacht etwas zu sagen, was man später bereut, kann man einen Finger oder auch die Hand auf die Lippen legen. Dadurch ist es einfacher, erst einmal nichts zu sagen und nur zuzuhören.